Ich, Eva Ullmann, Gründerin des Humorinstituts, bin bekanntermaßen eine ordentliche Packung Energie. Auf der Bühne. Im Alltag. Nicht immer laut. Auch gerne leise. Aber viel. Und gerne schnell. Produktiv. Zielgerichtet und eben dynamisch darf es sein. Sonst werde ich schnell ungeduldig.
Natürlich habe ich als Trainerin und Speakerin in meinem Publikum sehr heterogene Gruppen. Darauf kann ich mich gut einstellen. Die führe ich gerne in all ihrer Unterschiedlichkeit. Aber in der intensiven und langjährigen Zusammenarbeit?
Für unser Trainerteam lernte ich zu aller erst Katrin Hansmeier kennen. Ebenso energetisch. Ähnliche Lebensenergie. Wir stürzten uns gemeinsam in Formate und entwickelten Konzepte.
Daraufhin bereicherte Danielle Goenen unser Deutsches Institut für Humor. Und wir wären fast aneinander gescheitert.
Danielle hat eine komplett andere Energie als ich: klar, zart, abwartend, einladend, leise, laut. Und doch so anders in ihrer Dynamik. Dass sie Belgierin ist, war nicht relevant, auch wenn sie damit natürlich neben Dr. Kareen Seidler unsere Expertin zu Mehrsprachigkeit und interkulturellem Humor ist.
Schnell habe ich gemerkt, dass meine Energie als Trainerin zu viel für sie ist. Und sie hat von sich erwartet, wie ich arbeiten zu müssen. Unsere Wege wollten sich trennen. Es gab keinen Status, keine Arbeitgeberabhängigkeit und nichts, was uns zwang, weiter zusammen zu arbeiten. Aber wir schätzen unsere gegenseitige Humorarbeit und Kreativität so sehr, dass wir nicht schnell aufgegeben wollten. Also ließen wir uns gegenseitig nicht von der Angel und machten uns weiter auf den Weg der Zusammenarbeit.
Sie unterrichtet, verführt und moderiert so ganz anders als ich. Es war ein sehr klarer Blick nötig die Kunden zu definieren, die zu ihr passen. Bis ich einen großen Kunden bekam. Mit einer Roadshow von Veranstaltungen. Und nach dem ersten Seminar wurde ich fast wahnsinnig. Das sage ich selten, aber es war sofort klar: Für diese Zielgruppe bin ich zu energisch, zu schnell und zu ungeduldig. Und Danielle war die perfekte Trainerin für diesen Kunden. Geduldig, kleinere Lernschritte, weniger dominant und doch sehr klar in ihrer Führung. Ab da wurde es leicht. Und für mich ist sie auch nach vielen Jahren eine beständige Inspiration von Leichtigkeit und tiefer Kreativität.
Ging es Dir schon mal mit einem Kollegen oder eine Mitarbeiterin so: Du dachtest, das wird vielleicht nichts und dann hat es sich erstaunlich gut entwickelt?