Lieber mehr Kekse essen als sich auf den Keks gehen

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Viele wünschen sich friedliche Tage mit der Family, Stolle, Kekse, eine Verschnaufpause und leuchtende Kinderaugen. Aber blicken mit Sorge auf die Du-bist-aber-doof-geworden-Gespräche und gruseln sich noch mehr vor den “Wahl-o-mat”-Diskussionen unterm Weihnachtsbaum. Dabei muss man mit dem Humor gar nicht bis zu den Weihnachtstagen warten.

Sie können ganz sicher sein: Der Vorteil vom Internet ist, dass Sie nahezu zu jedem Thema Humor finden. Zugegebenermaßen ist die Qualität nicht immer gleichbleibend. Besonders die Qualität und Vielfalt von Humor über tagesaktuelle Politik hat jedoch signifikant zugenommen.

Es ist nicht so schwierig Humor zu haben, wenn es uns gut geht, wir genügend Schlaf haben, wir wissen mit wem wir schlafen. Und die Dinge des Alltages einigermaßen sortiert sind. Gerade in stürmischen Zeiten gehen wir jedoch zum Lachen häufiger in den Keller. Verständlich. Und von Zeit zu Zeit ist es hilfreich, wenn wir uns gegenseitig aus dem Keller wieder herausholen.

Was passiert mit unserem Humor in schwierigen Zeiten? Die gute Nachricht: Gute Laune steckt genauso schnell an wie schlechte Laune. Gerade im Advent sind viele Menschen empfänglich für Humor. Irgendjemand muss ihn nur anbieten. Denn eigentlich wünschen wir uns ja Entspannung statt Jahresendstress.

Für die Weihnachtstage gibt es hier drei sehr simple Techniken der Kommunikation, um zu überleben:
1. Ignorieren

2. Erfassen, was drunter liegt

3. Unsinniges Zustimmen.

Alle Techniken sind gut geeignet, um raue Stimmung zu verwandeln und Angriffe zu deeskalieren.

Ignorieren. Für Leichtigkeit und Humor braucht es jemanden, der die Perspektive wechselt und etwas nicht zum Drama macht. Einen Vorwurf ignoriert. Eine pauschale Aussage nicht als Angriff sieht und den Kommentar der Familie zur Ordnung, zu Unterschieden in der Familie oder zur politischen Lage einfach mal ignorieren kann.

Erfassen, was drunter liegt. Egal ob Eltern das Leben ihrer erwachsenen Kinder kritisieren oder die Tante sich über mangelnde Anrufe beschwert: Darunter oder dahinter kann man alles auf die Grundbedürfnisse von Menschen zurückführen. Du (die Tante) wünschst Dir häufiger Kontakt. Du (die Eltern) möchtest, dass ich gut klarkomme im Leben. Du wünschst Dir mehr Stabilität in der Politik. Die Welt macht Dir Angst. Meine Ordnung macht Dich wahnsinnig. Ein bisschen mehr sogenanntes „Aktives Zuhören“ unter dem Weihnachtsbaum kann die Tage gleich friedlicher gestalten.

Unsinniges Zustimmen. Das ist eine Humor-Technik, die uns bei jedem Familienfest, aber vor allem in den nächsten Wochen unterm Weihnachtsbaum, helfen kann. Natürlich kann man diese Technik auch mit dem Aktiven Zuhören sehr gut kombinieren. Es ist erstaunlich, wie schnell man damit den Wind aus den Segeln nehmen und die Stimmung am Tisch wieder friedlicher gestalten kann.

Beim Unsinnigen Zustimmen stimmt man dem Gegenüber mehr zu als ihm lieb ist:

Du bist zu pingelig.
😎 Stimmt, meine Erbsen sind immer zwei Mal abgezählt.

Wie siehst Du denn aus?
😎 Du hast Recht, ich bin ein Model für Vorher-Fotos.

Diese Technik kann man auch bei pauschalen politischen Aussagen nutzen:

Früher gab es nicht solchen Politikzirkus.
😎  Genau, früher waren alle Ehen glücklich, keiner hat sich gestritten und Politik war immer total einfach. (Wichtig: Pause machen und einfach grinsen.)

Wenn man zugewandt und mit einem Schmunzeln auf den Lippen unsinnig zustimmt, dann wird es nicht zynisch oder ätzend. Sondern dann ist diese Technik einfach eine Überraschung. Und verändert sofort das Thema und die Stimmung im Raum. Humor bedeutet, sich von einem kleinen Lacher anstecken lassen. Sich bewusst in Situationen begeben, die wärmen, auch und besonders an kalten Tagen.